Korrespondenz mit dem SPIEGEL-Magazin
Am 24.04.2019 schrieb ich an den Spiegel folgende Mail:
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie Sie sicher bereits festgestellt haben, ist die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzungen (STRABS) in verschiedenen Bundesländern ein heiß diskutiertes Thema. Als langjähriger Spiegel-Abonnent vermisse ich Artikel im Spiegel, die sich mit diesem Thema, das Tausende Betroffene nicht mehr ruhig schlafen lässt, beschäftigen. In Adendorf kämpfen wir seit nunmehr 7 Jahren für die Abschaffung der STRABS. In der hiesigen Presse, aber auch landesweit wird diese Thema immer wieder aufgegriffen. Auch die Politik ist inzwischen aufgewacht und fürchtet um Wählerstimmen, falls keine befriedigenden Lösungen herbeigeführt werden.
Ich würde gern mit einem Spiegel-Redakteur über dieses Thema sprechen mit dem Ziel, einen aufklärenden Beitrag in einer der nächsten Ausgaben Ihres Magazins zu veröffentlichen.Einen umfangreichen Einblick in die Thematik könnte ein Blick in unsere Homepage leisten (https://www.adendorf-strassen.de).
Ich würde mich sehr freuen, zeitnah etwas von Ihnen zu hören.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Dreilich
Am 29.04.2019 antwortete der Leserservice des Spiegel-Verlags:
Sehr geehrter Herr Dreilich,
vielen Dank für Ihren Themenvorschlag, wir haben ihn an unsere Fachredaktion weitergeleitet.
Wie Sie sich vorstellen können, erhält DER SPIEGEL zahlreiche Informationen und Anregungen zu Themen, die bisher nicht oder nicht genügend beachtet wurden.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nicht jeder Vorschlag umgesetzt werden kann.Manche Probleme und Vorkommnisse, auf die wir hingewiesen werden, sind von privater oder lokaler Natur und sind daher in der Tagespresse besser aufgehoben.
Einzel- und Sonderfälle werden vom SPIEGEL nur dann journalistisch verarbeitet, wenn sie von allgemeiner, gesellschaftlicher Bedeutung sind.Die Redaktion prüft, ob Ihre Hinweise archiviert und gegebenenfalls für zukünftige Artikel genutzt werden können.
Sie wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen, wenn Ihre Anregung in die Berichterstattung einfließt oder sie Fragen zu Ihrem Thema hat.Eine Absage für Ihren Vorschlag erhalten Sie von uns nicht. Das können wir aufgrund der vielen Eingänge personell leider nicht leisten.
Für das uns entgegengebrachte Vertrauen und Ihr Verständnis danken wir Ihnen.
Freundliche Grüße
Leserservice
SPIEGEL-Verlag
Meine Antwort vom 12.05.2019:
Sehr geehrte Frau S.,
ich muss gestehen, dass ich über ihre Reaktion auf meine Bitte sehr enttäuscht bin und mir zu überdenken Anlass gibt, ob eine Aufrechterhaltung meines jahrzehntelangen Spiegel-Abonnements angeraten ist.
Dass ein Magazin wie der Spiegel die Sorgen und Nöte von Tausenden von Bundesbürgern in 12 Bundesländern (Ausnahmen Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und Berlin) nicht zum Gegenstand von Berichten zu machen gedenkt, ist ein Armutszeugnis. Für so belanglose Themen wie die Förderung von Dialekten (16/2019), eine Homestory über eine Obstverkäuferin (16/2019), ein Strafbefehl und seine Geschichte (18/201), um nur einige von vielen zu nennen, opfert der Spiegel wertvollen Platz in seinen Ausgaben. Das Schicksal von Zigtausenden, wenn nicht Millionen betroffener Bürger ist Ihren Redakteuren gleichgültig , wahrscheinlich weil es die Auflagenstärke Ihres Magazins nicht steigern würde. (Anm: Viele Betroffene sind finanziell gar nicht in der Lage, Geld für Magazine auszugeben). Ich habe in den vergangenen Jahren Ihr Magazin stets gegen Anfeindungen in meinem Bekanntenkreis in Schutz genommen, kann dies jedoch in Zukunft nicht mehr tun. Es wäre erfreulich gewesen, wenn wenigstens ein Redakteur sich mit mir bzw. unserem Bündnis auf Niedersachsenebene auseinandergesetzt hätte, um die Problematik des Themas der Straßenausbausatzungen zu diskutieren. Dass selbst das anscheinend nicht möglich war bzw. ist, spricht Bände. Ich werde meine Entscheidung, weiterhin den Spiegel zu abonnieren, ernsthaft in Erwägung ziehen. Weiterhin werde ich unseren Schriftwechsel in unserer Homepage veröffentlichen (über 50.000 Zugriffe seit Juni 2018).Trotzdem:
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Dreilich
Sprecher der Initiative
“Wir für Adendorfs Strassen”
Daraufhin antwortete der Leserservice am 13.05.2019:
Sehr geehrter Herr Dreilich,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Ihren Themenvorschlag habe ich direkt am 29. April mit der Bitte um Prüfung an unsere Fachredaktion (Deutschland) weitergeleitet.
Die Fachredaktion entscheidet alleine darüber, ob ein vorgeschlagenes Thema für die Berichterstattung aufgenommen wird.Da unsere Redaktionen täglich sehr viele Zuschriften erhalten, ist es aus personellen Gründen leider nicht möglich eine Absage zu erteilen, sofern unsere Redaktion Ihren Themenvorschlag nicht für eine Berichterstattung aufnehmen möchte.
Von einer Veröffentlichung unseres Schriftwechsels auf Ihrer Homepage bitte ich abzusehen. Ich leite Ihre Nachricht zur Kenntnis daher auch an unsere Rechtsabteilung weiter.
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns dennoch weiterhin als Leser erhalten bleiben.
Freundliche Grüße
Leserservice
SPIEGEL-Verlag
Meine Antwort vom 29.05.2019:
Sehr geehrte Frau S.,
da ich bisher weder von Ihrer Fachkonferenz noch von Ihrer Rechtsabteilung eine entsprechende Nachricht erhalten habe, möchte ich Ihnen mitteilen, dass wir beabsichtigen, unseren nicht gerade erfreulichen Briefwechsel in unserer Homepage zu veröffentlichen. Es ist schon erstaunlich, dass ein Presseorgan wie der “Spiegel”, der sich einbildet und vorgibt, den Problemen dieser Zeit auf den Grund zu gehen, die Probleme von vielen hunderttausend Mitbürgern zur Seite wischt und als nicht relevant für sich erklärt. Jede kleine Tageszeitung in Niedersachsen und nicht nur in unserem Bundesland hat sich in der Vergangenheit mit dem Problem der Straßenausbausatzungen beschäftigt.
Umso kläglicher ist daher Ihre Ignoranz was diese Frage betrifft. Liegt ein Grund vielleicht darin, dass Hamburg seine STRABS vor einigen Jahren abgeschafft hat und Sie daher keine Lust verspüren, dieses Thema aufzugreifen?Mit großer Gelassenheit sehen wir einer Auseinandersetzung mit Ihrer Rechtsabteilung entgegen. Glauben Sie im Ernst, Bürgern mit Drohungen den Mund verbieten zu können?
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Dreilich
Sprecher der Initiative
“Wir für Adendorfs Straßen”
Schließlich antwortete der Spiegel-Verlag am 06.06.2019:
Sehr geehrter Herr Dreilich,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Wie ich Ihnen bereits am 13. Mai mitgeteilt habe, habe ich Ihren Themenvorschlag direkt am 29. April mit der Bitte um Prüfung für eine mögliche Berichterstattung an unsere Fachredaktion (Deutschland) weitergeleitet.
Die Entscheidung darüber, ob ein vorgeschlagenes Thema für die Berichterstattung aufgenommen wird, obliegt alleine der verantwortlichen Redaktion.In dieser Angelegenheit bitten wir Sie von weiteren Zuschriften abzusehen.
Falls Sie beabsichtigen unseren Schriftwechsel auf Ihrer Homepage zu veröffentlichen, bitte ich Sie meinen Namen unkenntlich zu machen.
Freundliche Grüße
Leserservice
SPIEGEL-Verlag
Seitdem ist noch kein Versuch seitens des Spiegel-Verlags unternommen worden, mit uns zu einem Informationsgespräch zusammen zu treffen.
Joachim Dreilich
Sprecher der Initiative
“Wir für Adendorfs Straßen”
Kommentare
Korrespondenz mit dem SPIEGEL-Magazin — Keine Kommentare
HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>